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Bleilochtalsperre: Mit Gummis auf Kapitale

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Kann ein Gewässer süchtig machen? Seitdem Christian Willrodt und ich die Bleilochtalsperre im Süden Thüringens besucht haben, wissen wir die Antwort: Ja. An kaum einem anderen Gewässer stehen die Chancen auf kapitale Raubfische so gut wie in Deutschlands größter Talsperre. Aber nicht nur die Fische können sich sehen lassen: Die schroffen Felskanten am Ufer, der schier endlose Wald, der das Ufer säumt – wüsste ich es nicht besser, ich würde meine gesamte Angelausrüstung darauf verwetten, dass ich irgendwo in Småland/Schweden bin. Fantastisch sieht es hier aus.

Die Bleilochtalsperre im Herbst

Zum Verständnis: Christian und ich wohnen in Leipzig. Wir haben kleine Flüsse wie Weiße Elster und Pleiße vor der Haustür, Seen wie den Kulkwitzer oder Cospudener See – alles keine schlechten Gewässer. Am Ende eines Angeltages ärgern wir uns aber regelmäßig über die vielen Hänger und halbstarke Fische, auch wenn es immer mal wieder wahre Glückstage geben kann, an denen die Großen beißen. Aber kann man solche Glücktage provozieren? Ja, sicher! Mit der Wahl des richtigen Gewässers. Die 250 Kilometer, die wir insgesamt fahren müssen, nehmen wir gerne in Kauf. Wir wissen ja, dass es sich lohnt. Und die Fänge geben uns recht.

Morgenstimmung an der Bleilochtalsperre

Wo, verdammt noch mal, soll man hier fischen?

Nachdem im Herbst 2016 feststand, dass wir die Bleilochtalsperre besuchen werden, fragten wir uns vor allem eines: Wo, verdammt noch mal, soll man hier fischen? Dieses Gewässer ist 920 Hektar groß und mit 28 Kilometern Länge nicht gerade geeignet für ein Angeln à la: Na, wir werden den Fisch irgendwann schon finden … Der Fisch ist da, keine Frage, aber wo? Damit wir nicht nach der Nadel im sprichwörtlichen Heuhaufen suchen müssen, haben wir uns nach einem Guide umgesehen. Ein Telefonat, ein Termin, los geht’s.

Großer Zander aus der Bleilochtalsperre

Unser Guide ist Sven Nicklas. Haben Sie Erfahrungen mit Guides? Meine beschränkte sich bis dato auf ein kleines Horror-Erlebnis: Ein Guiding auf dem Spaden, einem exzellenten Zandergewässer im Süden Schwedens. Wir fischten und wechselten kaum ein Wort miteinander, obwohl ich mich bemühte. Angeln heißt ja irgendwie auch eine gute Zeit haben mit guten Leuten … bestenfalls. Mein schwedischer Guide blieb einsilbig, acht Stunden lang. Gefangen haben wir auch nichts. Hat das schlechte Karma des Guides die Fische verschreckt? Nun gut. Sven jedenfalls ist das Gegenteil seines schwedischen Kollegen. Kaum hat er sein Boot geslippt, fahren wir den ersten Spot an und quatschen, als wären wir alte Freunde. An der Brücke bei Saaldorf ankern wir. Vier andere Boote stehen schon hier. Klar, so dicht wie dieser Hotspot an der Slipstelle ist, keine 100 Meter sind wir gefahren. Sven öffnet seine Köderbox und flüstert, damit die anderen Angler ihn nicht hören: Auf diese Köder beißen sie gerade wie verrückt. Er zeigt auf unauffällige, braun-silberne Gummis. Und weil Sven flüstert, flüstern auch wir: Einverstanden, montieren wir! Bevor es losgeht, bevor unsere Gummis im Wasser landen, zeigt Sven uns ein paar aktuelle Fangfotos auf seinem Handy: Hechte, ein paar deutlich über ein Meter. Etliche Zander Ü80. Barsche, so lang und kugelrund, dass wir sagen: Alter, die hast du doch mit Photoshop bearbeitet!

Besser mit Boot

Besser mit Boot

Wer an der Bleilochtalsperre angeln möchte, sollte das unbedingt mit einem Boot machen. Sicher, auch vom Ufer aus kann man seine Zander fangen. Aber stellen Sie sich vor, Sie sammeln Pilze: Vermutlich wird der Korb auch voll, wenn Sie nur am Wegesrand schauen. Die richtig dicken Brummer verstecken sich aber irgendwo mitten im Wald, da, wo sonst niemand sucht … So verhält es sich auch mit der Bleilochtalsperre: Die wirklich fischreichen Plateaus und Kanten, und die gibt es reichlich, sind unerreichbar für Uferangler. Außerdem kann der Bootsangler die Kante runter fischen, was lange Absinkphasen garantiert. Vom Ufer aus ziehe ich den Köder die Kante hoch – und habe kurze Absinkphasen und damit auch deutlich weniger Bisse. Wer kein Trailer mit Boot hat: Ein Schlauchboot mit E-Motor tut es auch, wenn es nicht gerade stürmt.

Wissen, wo er steht

Wie aber kommen wir nun zu unserem Zander? Sven weiß es: Um unseren Zielfisch erfolgreich zu fangen, ist vor allem eines wichtig – wissen, auf welcher Tiefe er gerade steht. Ohne Echolot wird die Angelei schnell zum Glücksspiel. Sven kennt dieses Gewässer aus dem Effeff. Das spart uns eine Menge Zeit. Statt tagelang Spot für Spot mit dem Echolot zu suchen, führt Sven uns zu den Plateaus und Kanten. Standen die Fische im September noch 6 bis 8 Meter tief, so haben sich die Zander bei unserer Tour schon auf 8 bis 12 Meter zurückgezogen. Dieses Wissen ist Gold wert. Wer jetzt in der falschen Tiefe angelt, wird leer ausgehen. Will sagen: Erst Kanten oder Plateaus suchen, dann angeln. Eigentlich ganz einfach.

Christian mit schönem Zander

Da ist das Ding!

Wir stehen seit zwanzig Minuten unter der Brücke bei Saaldorf, machen Wurf um Wurf und nichts passiert. Plötzlich tut sich bei Christian etwas: Er führt seinen Gummi in kleinen Sprüngen über den Grund, und dann, endlich, der ersehnte Biss! Schön, wie sich die leichte Rute biegt. Kurze Zeit später landet Christian seinen ersten Bleiloch-Zander, gefangen auf einen schlanken, neun Zentimeter langen Gummi mit 12-Gramm-Jigkopf. Kein Kapitaler, aber: Zielfisch! Hier in Brückennähe versammeln sich Unmengen von Futterfisch und damit auch viele, viele Zander. An guten Tagen beißt hier ein Fisch nach dem anderen. Noch ein bisschen bleiben wir. Die Zander scheinen nicht so recht zu wollen an diesem Tag. Die Kescher der anderen Boote bleiben trocken. Sven holt seinen Gummi ein, auch wir machen eine Pause. Es ist kalt und ungemütlich. Die Aussicht auf Kapitale aber macht die kalten Hände und Eisfüße schnell vergessen. Los, sagt Sven, ich zeig euch ein paar andere Stellen. Und das war eine gute Idee.

Barsche am Plateau

Kapitale Barsche am Plateau

Wenn der Zander mal zickt: Auf die Barsche ist Verlass. In unmittelbarer Nähe des Festivalgeländes SonneMondSterne, im nördlichen Teil der Talsperre, führt uns Sven zu einem Plateau. Das Echolot zeigt an, was unter uns los ist: 40, 30, 20, 12 Meter. Binnen weniger Sekunden. Was für eine Kante! Das Plateau, auf dem wir uns nun befinden, ist fast so groß wie ein Fußballfeld. Hier stehen die ganz dicken Barsche, sagt Sven. Dann zeigt er uns noch andere Stellen, die wir nach und nach beangeln. Wir fangen unsere Zander und Hechte, keine Riesen, aber immerhin: Sie beißen.

Am nächsten Tag mieten wir uns ein Boot und haben ein Ziel: Das Plateau beim Festivalgelände. Auf zwölf Metern Tiefe präsentieren wir unsere Gummis, sieben Zentimeter lang – wie gemacht für so ein Barschmaul. Und tatsächlich, Sven hat nicht zu viel versprochen: Die Barsche beißen beinahe im Minutentakt. Und was für welche! Mal auf Twister, mal auf Gummifisch. Auch Farben scheinen jetzt keine Rolle mehr zu spielen, neongrün, schlammbraun – egal! Das Wetter, im Vergleich zum Vortag, ist wesentlich besser. Jetzt könnten es aber auch

minus 10 Grad sein – uns wäre alles egal: Diese Drills machen Spaß! Die Bisse kommen, ganz wie beim Zanderangeln, mitten in der Absinkphase. Wir werfen, der Köder sinkt, wir führen dich am Grund, wieder sinkt der Köder … Biss! Das Fischen hier ist auch deshalb so fantastisch, weil wir wissen: Jederzeit könnte einer dieser großen Zandermuttis beißen, jederzeit einer dieser fetten Hechte.

Talsperren Barsch

Auch bei Christian folgt nun Biss auf Biss. Die Barsche beißen wunderbar aggressiv an diesem Tag. Keiner, der nicht Ü35 ist. Habe ich schon mal einen Barsch Ü35 in der Weißen Elster gefangen, in der Pleiße? Gute Frage, nächste Frage … Eine Stunde später bleiben die Attacken plötzlich aus. Wenn mal nichts geht an der Bleiloch, dann unbedingt den Spot wechseln! Fisch gibt es reichlich, wenn hier mal nichts geht, geht dort sicher was …Wir fahren ein paar schöne Kanten an, die Sven uns gestern gezeigt hat. Auch hier finden wir Unmengen an Fisch, auf zwölf Metern. Drei, vier Würfe – und schon ist Christians Rute krumm. Ein richtig Guter hat da seinen Shad genommen. Ich halte schon den Kescher in der Hand, das Herz hüpft, unglaublich stark ist der Fisch, der da an seiner Rute zieht. Christian ruft: Hecht! Das ist ein Hecht! So stelle ich mir einen guten Angeltag vor! Dann ist das Spektakel vorbei. Das Fluorocarbon ist durch. Wie groß der Hecht wohl gewesen sein wird? Wir werden es nie erfahren. Aber: Wir kommen wieder!

PS: Zwei Wochen nach Fertigstellung dieses Artikels sind wir noch einmal mit Sven Nicklas unterwegs gewesen. Neben schönen Zandern und Barschen fing Christian einen wahnsinnig dicken, schön gezeichneten 91er Hecht. Typisch Bleiloch eben …

Empfehlungen für die Bleilochtalsperre:

Easy Shiner (KEITECH), 7cm, in den Farben Blue Back Cinnamon und Crystal Shad.

Shad (Bass Assassin), 10 cm, in den Farben Smokin Shad und Gold Pepper Shiner

Sea Shad (Bass Assassin), 13 cm, Farbe: Panhandle Moon

Elite Shiner (Bass Assassin), 10 cm, in den Farben Hammertime und Smoke Wagon

Walleye Shad (Bass Assassin), 10cm, in den Farben Arkansas Shiner, Electric Chicken und Watermelon Red Glitter

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Matthias Jügler

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